Gesangverein Eintracht Gemmrigheim 1888 e.V.

Singen macht spaß



Die Historie des Gesangvereins Eintracht Gemmrigheim 1888 e.V.

Ein Verein mit diesem Alter kann viel erzählen. Wir wollen hier nur einen kleinen Abriss geben. Die Fakten wurden anlässlich des 100-jährigen Jubiläums recherchiert in den Vereinsprotokollen, in der Lokalzeitung, in Gemeindeprotokollen.

Schon viele Jahre vor Gründung des Gesangvereins Eintracht im Jahre 1888 gab es in Gemmrigheim einen Männergesangverein. Wann dieser Verein jedoch gegründet wurde, in ungekannt. Sicher ist, dass es ihn schon im Jahre 1863 gab:

„Am 2. November 1863 bat der Vorstand des Männergesangvereins die Gemeinde um das nötige Holz zur Heizung des Singlokals. Der Gemeinderat sah diese Bitte als Belästigung der Gemeinde an und lehnte den Antrag ab; die Mitglieder des Männergesangvereins sollten für das Heizungsmaterial selbst sorgen“.

1864 wird der Lehrgehilfe Mäule als Leiter der Singstunde genannt, und am 5. Dezember 1872 beschlossen Gemeinderat und Bürgerausschuß, dem Gesangverein 30 bis 40 Büschel Holz zum Preis von je zwei Kreuzer zu überlassen; Lehrgehilfe Werner hatte den Antrag gestellt. Er gab abends von 7.00 Uhr bis 8.00 Uhr den ledigen Leuten Lehrstunden im Singen. Wann dieser Männergesangverein aufgelöst wurde, ist nicht bekannt.


Vereinsgründung Eintracht Gemmrigheim

…trotz vieler Unsicherheiten kann man eine einigermaßen sichere Aussage über die historischen Fakten machen:

Die Vereinsgründung muß im November 1888 erfolgt sein, denn im Protokollbuch des Vereins steht in der Niederschrift über die Versammlung vom 11. Dezember 1927, dass der Verein im November 1928 sein 40jähriges Jubiläum begehen könnte. Öffentlich waren bei der Versammlung noch einige Mitglieder dabei, die auch an der Gründungsversammlung teilgenommen hatten. Jahr und Monat der Gründung sind also sicher.


Fahnenweihe 1893

Im Neckar- und Enzboten vom 1. April 1893 hat der Vorstand des Gesangvereins Eintracht Gemmrigheim auf die Fahnenweihe am Sonntag, dem 18. Juni 1893, hingewiesen und dazu Freunde und Gönner freundlich eingeladen.

Über dieses erste nachgewiesene Sängertreffen in Gemmrigheim hat der Neckar- und Enzbote am Dienstag, dem 20. Juni 1893, wie folgt berichtet:

Im Protokoll des Sängerkranzes Besigheim 1887 ist über diese Fahnenweihe folgendes berichtet:

„Den 18. Juni 1893 fand die Fahnenweihe des Gesangvereins Eintracht in Gemmrigheim statt. Daran nahm der Verein vollzählig teil. Es war ein heißer Tag, wars Wunder, dass weniger Lust zum Singen als Durst vorhanden war und die Mitglieder sehr verschieden, teils später wieder heimtrottelten“.

 


Erwähnung des Vereins im Gemeinderatsprotokoll 1907

Über die Gründung des Gesangvereins Eintracht im Jahr 1888 ist auch im Gemeinderatsproto-koll 1888 oder auch später nichts erwähnt.

Im Jahr 1907 wurde der Gesangverein Eintracht zum ersten Mal im Gemeinderatsprotokoll erwähnt. In der Niederschrift über die Gemeinderatssitzung vom 20. April 1907 ist zu lesen:

„Der Ausschuß des Gesangvereins Eintracht hier teilt mit, dass am Sonntag, den 9. Juni d. J. in hiesiger Gemeinde das Sängerfest des Bezirkssängerbundes Besigheim stattfinde und dass im Anschluß hieran der Gesangverein Eintracht hier beabsichtige, tags darauf, sonach am Montag, den 10. Juni 1907 ein Kinderfest zu veranstalten.

Der Gesangverein Eintracht bittet um Verwilligung eines angemessenen Beitrags zu den Kosten der Abhaltung fraglicher 2 Feste aus der Gemeindekasse und um unentgeltliche Abgabe von Dekorationsmaterial aus den hiesigen Gemeindewaldungen.

Hierüber wird in heutiger Sitzung beraten und sodann beschlossen:

  1. Dem Gesangverein Eintracht hier zu den in Folge genannten Festlichkeit entstehenden Kosten einen einmaligen fixen Geldbetrag von 200 Mark aus der Gemeindekasse zu bewilligen unter der Bedingung, dass hiervon der Betrag von 150 Mark zu Zwecken des Kinderfestes verwendet und seine Zeit Nachweis hierüber zu den Akten gebracht wird.
  2. Gegen die unentgeltliche Abgabe von Dekorationsmaterial aus den hiesigen Gemeindewaldungen Bonholz und Buchholz unter Leitung und Aufsicht des Waldmeisters Beck und Waldschützen Eisele nichts zu erinnern.

Dieser Beschluß wurde dem Vorstand des Gesangvereins eröffnet. Als Aufwand für Zwecke des Kinderfestes wurden später 243M. 96Pf. nachgewiesen.


Mitgliedbeiträge und Inflation

Die Mitgliedsbeiträge betrugen 1913 monatlich 20 Pfennige, also 2,40 Mark. Sie wurden offensichtlich in jedem Monat kassiert. Die Beiträge erhöhten sich 1919 auf monatlich 25 Pfennige und 1920 auf monatlich 30 Pfennig. 1921 wurde ein Jahresbeitrag von 6,- Mark festgesetzt.

Ab 1922 machte sich die Inflation bemerkbar. Der Monatsbeitrag betrug 2,- Mark; zusätzlich musste ein einmaliger Beitrag von 30,- Mark bezahlt werden, so dass 1922 für das ganze Jahr 54,- Mark kassiert wurden. 1923 ging es dann Schlag auf Schlag:

Für das erste Vierteljahr wurde der Mitgliederbeitrag auf 100,- Mark festgesetzt.

Ab April wurde ein Monatsbetrag von 200,- Mark beschlossen.

Am 26.09.1923 wurde der Beitrag für das dritte Vierteljahr auf 3.000.000,- Mark festgelegt und schließlich wurde am 11.11.1923 beschlossen, den Monatsbeitrag auf 10.000.000.000,- Mark oder 1 Pfund Weizen festzulegen.

Ab 1. Januar 1924 wurde dann der Monatsbeitrag auf 30 Pfennig als 3,60 Mark im Jahr festgesetzt. Um dem Verein wieder ein Startkapital nach der Inflation zu gewähren, mussten die Mitglieder für das Jahr 1923 nachträglich je eine Goldmark entrichten.

Neue Vereinssatzungen

Schon am 6. Januar 1929 hat die Generalversammlung die neue Satzung nach Beratung beschlossen. Es dauerte bis zum 10. Juni 1931, bis der Gesangverein Eintracht im Vereinregister Blatt 154 als Gesangverein Eintracht e.V. Sitz Gemmrigheim eingetragen wurde.



50jähriges Jubiläum

Am 11., 12. und 13. Juni 1938 feierte der Gesangverein Eintracht sein 50jähriges Jubiläum mit Kinderfest.

Ein Zeitungsbericht aus jenem Tage spricht von trüben Wolken; die samstags den Himmel bedeckten und davon, dass ein 1000 Menschen fassendes Zelt die Vereinsführung „der Sorgen um die Launen des Wetters enthob“. Doch da wusste der Reporter noch nicht, was am Sonntagnachmittag geschehen würde.

Für das Konzert am Samstagabend waren die besten Voraussetzungen gegeben dadurch, dass sich der Männerchor (mit mehr als 60 Sängern) Besigheim, der Musikverein Gemmrigheim und der Gesangverein Eintracht auf der Bühne zusammenfanden. Mit hohem Lob wurden die von den Männerchören und dem Blasorchester aufgeführten Werke von Mozart und Beethoven unter der Leitung des Musikdirektors Schelling bedacht.

Der Berichterstatter war offensichtlich auch von der Sängerschar der „Eintracht“, ihrem „ausgezeichneten Stimmenmaterial“ und dem feinfühligen, musikalischen Betreuer Hauptlehrer Schwarz beeindruckt; und nicht minder von „den packenden Worten“ des Vorstandes Karl Rommel.

Am Sonntag muß dann gegen Abend ein böser Regen dem Fest ein vorzeitiges Ende bereitet haben. Es müssen wolkenbruchartige Regengüsse gewesen sein, die nicht nur den Außenbetrieb lahmgelegt, sondern schließlich im Zelt ein Chaos verursacht haben. Weggeschwemmt worden seien alle leeren Bierfässer, aber die vollen habe man gerettet.


Die Zeit von 1945 bis 1970 (Erinnerungen von R. Wildermuth)

Endlich war der Krieg zu Ende. Zwar fürchtete jeder im Innersten, wie das Leben in der Zukunft weitergehen würde. Doch die Furcht vor den unmittelbaren Gefahren durch Luftangriffe war einer gewissen Erleichterung gewichen. Die Friedensstimmung, die sich zaghaft auszubreiten begann, wurde allerdings getrübt durch die Tatsache, dass es noch weniger zu essen gab als zuvor. Noch weniger Dinge des täglichen Bedarfs waren zu haben, meistens überhaupt nichts.

Wahrscheinlich hat die alteingesessene Bevölkerung Gemmrigheims das nicht ganz so empfunden wie zum Beispiel eine junge, eben zugezogene Familie, der es am Nötigsten fehlte. Und wer singt schon gerne, wenn zwischen den Zähnen nichts zu beißen und im Ofen kein Holz zum Heizen ist? So war das! Und so war meine Stimmung, als der später zum Vorstand gewählte Schneidermeister Albert Kraft zu mir kam mit der Bitte, die „Eintracht“ zu übernehmen. Meine Zurückhaltung wich aber schließlich der Überzeugung, dass das Chorsingen nicht der schlechteste Weg sei, die Gegenwart zu erhellen und dem Gefühl für Zusammengehörigkeit neuen Auftrieb zu geben.

Der Krieg hatte böse Lücken in die Sängerschar gerissen. Einige Sänger waren noch nicht aus der Gefangenschaft zurückgekehrt, dafür schlossen sich jüngere Männer dem Chor an, so dass die etwa dreißig einigermaßen verteilten Stimmen (verteilt auf Bässe und Tenöre) einen ordentlichen Chorklang ergeben konnten.

Natürlich waren aus dem Repertoir des vorhandenen Liedgutes viele Titel nicht mehr tragbar. Wer wollte in dieser Zeit noch singen „Wohlauf Kameraden, auf’s Pferd, in die Schlacht, in die Freiheit gezogen!“ Da war es doch passender zu singen „Die alten Straßen noch, die alten Häuser noch, die alten Freunde aber sind nicht mehr.“ Und da waren ja die Silcherlieder, von denen viele bis heute nichts an Beliebtheit eingebüßt haben, wenn auch die musikalische Interpretation mit Recht sich geändert hat.


Ein gemischter Chor wird gegründet

Ob es 1950 bereits geschah oder erst 1951, dass ein gemischter Chor gegründet wurde, lässt sich nicht mehr genau sagen. Aber eines war sicher: die Mehrzahl der Männer wollte so etwas nicht. Ein Männerchor ist ein Männerchor und damit basta!

Der Frauenchor bestand zu Beginn aus etwa 60 Sängerinnen. Alle Alterstufen waren vertreten, aber die Mehrzahl war in sehr jugendlichem Alter. Vor wenigen Jahren aus der Schule entlassen, hatten die jungen Damen die Stimmerziehung im Schulmusikunterricht genossen und waren in der Lage, mehrstimmige Frauenchöre wirklich schön und rein zu singen. Ob das nicht auch die eingefleischten „Männerchörler“ überzeugen müsste?

Kurz und gut, man hatte getrennte Singstunden und schließlich machte der Männerchor das Zugeständnis, gegen Schluß der eigenen Übungsstunde noch 20 Minuten für die Einübung der Männerstimmen für einen gemischten Chor zu opfern.

Bis weit in die 60er Jahre hinein geistert die zwiespältige Haltung der Männer zum gemischten Chor durch die Protokolle. Offenbar hat der Chorleiter versucht, nur noch mit einem gemischten Chor zu arbeiten. Im Protokoll zur Hauptversammlung im Januar 1964 heißt es: „…soll der gemischte Chor auf vielseitigen Wunsch wie bisher weiter operieren.“


75-jähriges Jubiläum am 13./14. Juli 1963

Die Programmgestaltung für eine Veranstaltung in einem Festzelt macht natürlich den Verantwortlichen immer einiges Kopfzerbrechen. Das war bei diesem Jubiläumskonzert so, und wird auch zukünftig so sein. Ein kritischer Betrachter wird kopfschüttelnd neben alten Madrigalen, Vertretern der Romantik und zeitgenössischen Komponisten bis hin zur Operette vorfinden. Man muß aber bedenken, dass nicht nur ein Konzertpublikum zuhört, sondern dass eine Menge Leute im Zelt sind, die ihren Spaß haben wollen und für die muß eben auch etwas da sein.

Der Jahreszeit angemessen war das Wetter sonnig und heiß. Nach dem Festumzug füllte sich das Zelt mit Gastvereinen und anderen Festbesuchern bis auf den letzten Platz. Nach der Begrüßung durch den damaligen Vorstand Walter Eberle und nach einem gemeinsamen Chorvortrag der Sänger und Sängerinnen aus Besigheim und Gemmrigheim begann das Gästesingen. Es war nach den Aufzeichnungen des Schriftführers eine recht große Anzahl von Vereinen. Das Fest nahm „einen harmonischen Verlauf“ wie sich das gehört; denn „wo man singt, da lass Dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Lieder“.

Das Kinderfest am Tag danach war so Schön und lustig wie das Wetter heiß war.


Die Zeit von 1970 bis 1988

Nachdem der langjährige Chorleiter Rektor Rudolf Wildermuth aus gesundheitlichen die Chöre nicht mehr leiten konnte, musste ein neuer Chorleiter gesucht werden.

Seine Nachfolge trat Herbert Mai an und blieb dem Gesangverein bis 1982 treu. In den 11 Jahren seiner Tätigkeit hat Herbert Mai in den Chorproben und in den öffentlichen Auftritten viele Neuerungen eingeführt. Er war ein Liebhaber der leichten Muse und der zeitnahen Unterhaltungsmusik.

Ein wichtiges Jahr in der Vereinsgeschichte war 1973. Mit Konrad Schweiker übernahm ein junger Mann die Verantwortung für den Verein. Walter Eberle hatte bis zu dem Zeitpunkt 14 Jahre mit großem Einsatz und Erfolg den Verein geleitet.

Der neue Vorsitzende ging seine Aufgabe mit jugendlichem Elan an und schaffte es, innerhalb weniger Jahre die bereits gute Verbindung zwischen Gesangverein und Bevölkerung wesentlich enger zu gestalten. Als gebürtiger Gemmrigheimer wußte er, dass die Gemmrigheimer nicht nur den Wein mögen sondern auch ein schönes Fest. So entstanden in den Folgejahren der Gemmrigheimer Herbst, das Rosenfest, die Prunksitzung und der Tag des Liedes.

Es würde zu weit führen auf jedes Fest besonders einzugehen. Vielen Bürger werden diese in bester Erinnerung sein.

Es wird oftmals vergessen, dass der Gesangverein, wie sicherlich auch andere Vereine, diese Feste nicht nur veranstalten, um die Gäste zu unterhalten, sondern ganz einfach um damit die laufenden Kosten zu decken, um Dirigenten und Noten zu zahlen und vieles andere mehr.

Auch außerhalb der Feste sind die Sängerinnen und Sänger bemüht, sich selbst und den Einwohnern der Gemeinde so oft wie möglich eine Freude zu bereiten.

Liederabende, Konzerte und Liedbeiträge bei vielen Anlässen gehören seit Jahren zum festen Programm des Gesangvereins.

Was wäre ein Verein ohne seinen Nachwuchs? Auch diese Aufgabe nahm der neue Vorstand 1973 an und mit dem neuen Dirigenten Herbert Mai fand er einen besonders einsatzfreudigen Partner. Bereits 1974 hatte der Kinderchor mit über 100 Kindern seinen ersten Auftritt.

Eine neue Ausrichtung wurde durch den neuen Chorleiter Günter Hahn eingeleitet. Dem alsbald Wieland Kleinbub folgte. Beide kamen von der staatlichen Hochschule für Musik in Stuttgart


Jubiläumsveranstaltung zum 125-jährigen Bestehen der Eintracht am 23.06.2013

Begrüßungsrede durch den 1. Vorstand Manfred Sannert:

Wann und warum wurden Chöre gegründet?

Es begann wohl 1788 mit Michael Haydn dem Bruder von Joseph Haydn. Er gilt als Begründer des 4-stimmigen Männergesangs und darüber hinaus des Männerchores überhaupt.

Man traf sich regelmäßig in Biergärten und sang mit Freunden den 4-stimmigen Chorgesang, dazu trank man Bier oder Wein.

Diese neue Art des Männerchores verbreitet sich in alle Himmelsrichtungen. 100Jahre später war auch die Bewegung des Männergesangs auch in Gemmrigheim angekommen.

Parallel zu dieser Bewegung gab es eine politische Situation in Deutschland. Nach den Kriegen und Fremdherrschaften Anfang des 19.Jahrhunderts herrschte Frust und Unfreiheit in Deutschland. Politische Aktionen waren verboten. Kulturelle Zusammenkünfte waren erlaubt. So entstanden zunächst die Turnvereine später dann die Gesangvereine. Die Zugehörigkeit zu einem Gesangverein war mehr als nur die Mitgliedschaft in einer kulturellen Vereinigung, es war ein Beweis und ein sichtbares Zeichen für eine patriotische Gesinnung.

Dies war ein kleiner Exkurs in die Vergangenheit des Chorgesanges, um die Situation der Chöre in der heutigen Zeit zu verstehen. Ich möchte nicht weiter in unsere eigene Historie einsteigen, wen es interessiert, wir haben ein paar Info-Tafeln erstellt, wo Sie einen Auszug erkennen können.

Die Chöre haben seit damals bis heute einen Wandel durchlebt. Sie sind entweder verharrt und sind gestorben oder schaffen den Wandel und überleben.

In den letzten 10 Jahren erleben wir eine starke Veränderung in unserer Gesellschaft. Sie ist geprägt von starken Einflüssen der Medien, wir erleben eine offene und freie Kommunikation, eine Schnelllebigkeit im täglichen Alltag, keine Bindung eingehen, starker Drang zur Selbstverwirklichung.

Auf der Strecke bleibt der Mensch selbst und die Gemeinschaft und die Familie. Ob sich das zum Positiven verändert? Ich habe die Hoffnung.

Welchen Platz hat da noch der Verein geschweige der Gesangverein?

Der Verein kann die Triebkraft und zugleich Ruhezone in der Dorfgemeinschaft sein. Der Verein kann zugleich Bildungszentrum mit Therapie- und Sozialaufgaben sein. Hier spreche ich im Besonderen vom Gesangverein. Das sind die Marktlücken, die die Menschen brauchen.

Für die Kinder- und Jugendchöre bieten wir: Stimmbildung, Atemübungen, Koordination von musikalischen Gedächtnis und Körperbewegung. Darüber hinaus werden auch englische Lieder einstudiert, damit trainieren sie nebenbei die englische Sprache.

Der Gesang als Ausdruck von Freude und körperlichem Erleben und formt den Weg zur Entwicklung einer eigenen, selbst bewußten Persönlichkeit.

Für die älteren Sänger/innen bieten wir: Stimmbildung und Atemtechnik entspannt Körper und Geist und trainiert gleichzeitig die Stimme und Gedächtnis. Stärkt das Selbstwertgefühl. Die gleichgesinnte Gemeinschaft gibt eine Geborgenheit und innere Ruhe und Ausgeglichenheit.


Das alles bietet die Eintracht:

Seit drei Jahren haben wir Ilia Haag unter Vertrag genommen für die Kinderchöre und den Jugendchor. Wir beobachten seit Jahren einen steten Rückgang in den Kinderchören. Aus diesem Grund haben wir den Kontakt zu den Kindergärten in Gemmrigheim gesucht und mit den interessierten Vorschulkindern und unseren eigenen Kindern ein Projekt gestartet. Die Kinder sind unser Hauptziel, wir bieten alles was für die Kinder sinnvoll und notwendig ist für ihre anstehende, persönliche Entwicklung, was die Grundschule heute nicht mehr bieten kann. Als nächstes Ziel steht unsere Grundschule an. Mittlerweile hat auch das Kultusministerium erkannt, das Singen zum Bildungsinstrument der Kinder gehört, sie will dies finanziell honorieren.

Unser gemischter Chor, der Jahrzehnte die Geschichte der Eintracht gestaltet hat, kommt in die Jahre, Nachwuchs war nicht in Sicht. Aus diesem Grund haben wir vor drei Jahren den Kontakt zur Chorgemeinschaft Besigheim gesucht. Dabei fanden sich zwei gleichwertige Chöre mit einem gewaltigen Erfahrungsschatz und einem Chorleiter Siegfried Liebl, der dazu passt. Der Chor erlebt einen Jungbrunnen, der sogar Interessierte anlockt.

Unsere nächste Hoffnung ist der chor:So!. Er soll den Weg in die Zukunft gestalten. Seit dem 1.Juni diesen Jahres, also vor gut 3 Wochen haben wir einen neuen Chorleiter unter Vertrag genommen, der uns Hoffnung macht, Herr Eric Fichtler. Chor und Chorleiter verstehen sich gut.

So, ich möchte nun zum Ende kommen. Wie Sie sehen, blicken wir mehr nach vorne als zurück. So interessant und lebhaft unsere eigene Historie ist, mit 125Jahren kann man viel erzählen, unser Ziel ist der Chorgesang und die Aufgaben, die damit verbunden sind. Unser Ziel und Projekt in diesem Jahr ist ein Kirchenkonzert in der neuen Johanneskirche. Sie werden rechtzeitig informiert werden.

 

 

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